Wollschwein Lotta mit siebenfachem Nachwuchs
Über Langeweile kann sich Wollschwein-Sau Lotta im Tiergehege im Kaisergarten derzeit nicht beklagen. Gleich sieben kleine Ferkel balgen sich seit vergangener Woche um die Milch ihrer Mutter, die reichlich damit zu tun hat, ihre Jungen satt zu bekommen. Für Lotta allerdings keine neue Erfahrung, denn die Wollschwein-Mama hat im vergangenen Jahr bereits für reichlich Nachwuchs im Kaisergarten gesorgt. Gegen die zehn kleinen Ferkel von damals stellen die fünf weiblichen und zwei männlichen Nachkommen diesmal fast schon eine Kleingruppe dar.
Leider muss Lotta ihre hübschen Ferkel derzeit allerdings noch unter Ausschluss der Öffentlichkeit versorgen. Denn das Tiergehege im Kaisergarten, das seit dem 1. Januar auch zum Eigenbetrieb der Servicebetriebe Oberhausen (SBO) gehört, ist noch bis mindestens Mitte Februar geschlossen. „Das ist sehr schade, denn die Wollschweine und insbesondere die süßen Ferkel sind bei unseren Besuchern sehr beliebt“, weiß Tiergehege-Leiterin Dr. Anette Perrey. Die seltene Hausschwein-Rasse gehört seit Jahren zu den Favoriten bei vielen Besuchern des Tiergeheges.Die Ferkel erinnern mit ihrem gestreiften Aussehen an ihre Wildschwein-Vorfahren. Die schwalbenbäuchigen Mangalitza-Schweine im 2019 umgebauten Gehege im Tiergehege sind allerdings eine aus Ungarn stammende Hausschwein-Rasse. Wegen ihrer dichten Behaarung mit Unterwolle und lockigen Borsten sind sie hierzulande auch als Wollschwein bekannt. Durch ihren hohen Fettanteil sind die Wollschweine sehr robust und können so das ganze Jahr über im Freien leben.
In der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts war das Mangalitza-Schwein stark vom Aussterben bedroht. Mittlerweile hat die Zahl der Züchter wieder etwas zugenommen, was auch an der Beliebtheit der Rasse in der Gastronomie liegt. 2019 wurde das Wollschwein von der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Rassen, bei der auch das Tiergehege im Kaisergarten Mitglied ist, zur „Gefährdeten Nutztierrasse das Jahres“ erklärt.
„Wir sind sehr stolz darauf, dass wir bei der Zucht dieser seltenen Rasse so großen Erfolg haben und alle Ferkel gesund und munter sind“, freut sich Dr. Perrey über den vielfachen Nachwuchs. Davon können sich hoffentlich bald auch wieder die Besucher überzeugen.