In einer Feierstunde mit Vertreterinnen und Vertretern der liberalen jüdischen Gemeinde Perusch wurden am Freitagnachmittag vier neue jüdische Grabfelder auf dem Liricher Westfriedhof offiziell eingeweiht. SBO-Betriebsleiter Florian Reeh stellte als Verantwortlicher für die Friedhofsverwaltung in Oberhausen die Wichtigkeit dieses Ereignisses heraus. „Für die jüdische Gemeinde hat der Friedhof gleichermaßen eine zentrale religiöse und kulturelle Bedeutung. Er ist ein ‚Haus der Ewigkeit‘, ein Ort, an dem die Würde der Verstorbenen unverrückbar bewahrt wird. Die Pflege und der Schutz jüdischer Gräber sind für uns daher nicht nur eine Verwaltungsaufgabe – sie sind zugleich Ausdruck tiefen gesellschaftlichen Respekts.“

Mit der Eröffnung dieser Grabfelder kommen die Stadt Oberhausen und die SBO dem gewachsenen Bedarf an der Form jüdischer Bestattungen nach und schaffen Raum für eine lebendige und vielfältige Erinnerungskultur, so Reeh weiter.

Insgesamt wurden vier neue Grabfelder mit einer Gesamtfläche von mehr als 1.000 Quadratmetern angelegt. Sie bieten Platz für etwa 70 Grabstellen. Im Vorfeld der eigentlichen Arbeiten standen Rodungsarbeiten auf der Gesamtfläche an. Brombeeren und Wildkräuter hatten das Gelände komplett zugwuchert. Innerhalb von drei Wochen wurden über 130 Tonnen Schotter und Sand bewegt, gut 250 Meter Kantsteine gesetzt und über 80 Glanzmispeln gepflanzt. Eine neue Toranlage und ein Wasserbrunnen runden die Gestaltung ab.
Ganz herzlich dankte der SBO-Betriebsleiter „allen, die in enger Abstimmung mit der jüdischen Gemeinde und ihren religiösen Vertreterinnen und Vertretern an der Planung, der Vorbereitung und der Gestaltung der neuen Grabfelder mitgewirkt haben“. Besonders hob Reeh in diesem Zusammenhang den Einsatz der drei beteiligten SBO-Gesellen und der vier Auszubildenden zu Garten- und Landschaftsbauern hervor.

Denn schnell wurde allen Beteiligten bei der Planung der landschaftsgärtnerischen Aufgaben klar, dass es hier nicht um alltägliches Projekt handelte. Engagiert und informiert wurden den Auszubildenden darum neben der handwerklichen Umsetzung auch Geschichten, Riten und Gebräuche des Judentums vermittelt, erläuterte Reeh bei der offiziellen Einweihung der Grabfelder abschließend in seiner Rede.
Oberhausen, 12. Dezember 2025