Auszeichnung für Dachgewächshaus und Jobcenter
Nike-Architekturpreis für Symbolik geht nach Oberhausen
Alle drei Jahre verleiht der Bund Deutscher Architekten (BDA) die Nike Architekturpreise. Die Jury würdigte in diesem Jahr überwiegend Bauten, die unter öffentlicher Bauherrschaft entstanden sind. Die „Nike-Architekturpreise “ zeichnen Architekten und Bauherren für wegweisende Projekte aus, die die Baukultur in Deutschland nachhaltig prägen. Dazu zählen die Auszeichnungen für Symbolik, Atmosphäre, Fügung, Komposition, Soziales Engagement, Neuerung und Klassik.
„Wir freuen uns sehr über diese weitere Anerkennung für den Bau und das Konzept unseres Jobcenters mit Gewächshaus“, sagt Oberbürgermeister Daniel Schranz; „sie zeigt uns einmal mehr, dass Oberhausen ein Vorbild sein kann und dass wahrgenommen wird, wenn wir hier Besonderes ausprobieren.“
Das Votum der Jury begründet den Nike-Preis für Symbolik für das Verwaltungsgebäude mit Dachgewächshaus am Oberhausener Altmarkt, das von KUEHN MALVEZZI ARCHITECTS, Berlin entworfen und geplant wurde, wie folgt:
Das an einem städtebaulich markanten Ort in der Oberhausener Innenstadt gelegene Bauwerk vereint zwei sehr unterschiedliche Nutzungen: ein Jobcenter mit einem darüber gelegenen Dachgewächshaus. Die zeitgemäßen Büroetagen wurden so konzipiert, dass eine spätere Umnutzung zu Wohnzwecken mitbedacht wurde. Im Dachgewächshaus überprüft das ortsansässige Fraunhofer-Institut UMSICHT seine Konzepte zum Thema gebäudeintegrierte Landwirtschaft.
Außerhalb des Programms wurde zusätzlich ein gebäudehoher vertikaler Garten inszeniert, der dafür sorgt, dass das hoch über der Stadt gelegene Gewächshaus zugleich eng mit dieser verbunden ist.
Die ortstypische Ziegelfassade des Außenbaus gibt sich bewusst als „Kleid“ im Sinne des Sempers zu erkennen. Aus dem Spannungsverhältnis zwischen der Körperlichkeit des Backsteinbaus und der filigranen Leichtigkeit des weithin sichtbaren, expressiv aufgeladenen Gewächshauses auf dem Dach schöpft das hybride Gebäude seine singuläre Identität.
„Die Jury sieht in dem symbolhaften Bau eine zeitgenössische Interpretation der alten Architekten-Sehnsucht nach einer „Stadtkrone und einen beispielhaften Versuch einer grünen, innerstädtischen Nachverdichtung“, zitiert SBO Betriebsleiter Horst Kalthoff, der für den Bau des Gebäudes, in seiner damaligen Funktion als OGM Geschäftsführer, verantwortlich war.