Wilde Müllkippe im Stadtwald Osterfeld – Gartenabfälle gefährden Wälder
Während der Wärmephasen im Frühjahr und Sommer explodiert die Vegetation – für den einen oder anderen Gartenbesitzer kommt nun die Zeit, einen Pflegeschnitt durchzuführen.
„Um diese Jahreszeit kann man unerlaubte Komposthaufen an den Waldrändern beim Wachsen zusehen, erklärt Jürgen Halm, Diplom-Forst-Ingenieur bei den SBO Servicebetrieben Oberhausen den Zustand des Stadtwaldes Osterfeld an der Grenze zu Bottrop, hinter dem Wohngebiet der Vonderorter Straße.
„Müllsünder haben hier in den vergangenen Wochen und Monaten so viele Grünabfälle abgeladen, dass die Vegetation in diesem Bereich stark gefährdet ist. Eine 80-jährige Eiche ist bereits aufgrund der angehäuften Grünabfälle abgestorben und muss nun gefällt werden.“Auf über dreißig Kubikmeter widerrechtlich entsorgte Grünschnitte und Gartenabfälle schätzt Halm die wilde Müllkippe. „Wahrscheinlich wird hier schon seit Jahren der hauseigene Grünschnitt aus Bequemlichkeit einfach beim Nachbarn entsorgt. Aber in diesem Fall ist der Nachbar ja nur der Stadtwald.“
„Abfall ist im Bewusstsein der Leute mittlerweile mit Kosten und Mühen verbunden. Also versuchen sie Zeit sparen und ihren Abfall irgendwie loszuwerden“, so Halm weiter. „Gartenabfälle gehören nicht in Wälder oder andere Landschaftsbereiche. Sie schädigen die Böden durch Überdüngung, verbreiten gebietsfremde Arten und stören nachhaltig den Wasserhaushalt. Letztendlich wird die natürliche Vegetation in diesen betroffenen Bereichen verdrängt, sodass auch Bäume in ihrer Vitalität stark beeinträchtigt und letztendlich absterben werden.“ Doch leider werden jedes Jahr aufs Neue zahlreiche Abfälle aus dem Garten im Wald abgeladen“, beschreibt er die Situation in den Oberhausener Wäldern. Und man findet sie besonders häufig in den Waldbereichen, die an Wohngebiete grenzen, wie hier das Beispiel im Osterfelder Stadtwald verdeutlicht.
„Einigen Hobbygärtnern scheint die fachgerechte Entsorgung zu aufwändig“, vermutet Halm. „Die Gärten sind gut gepflegt, aber dahinter im Wald liegen Berge mit Grünschnitt und schädigen die Natur und das Landschaftsbild.
Gartenabfälle stellen eine echte Gefahr für den Wald dar und deshalb ist es Halm wichtig, dass die Leute verstehen, dass es bei Abfällen keine Abstufungen gibt. Egal ob Grünschnitt oder Hausmüll. Das alles gehört nicht in den Wald.
„Die Müllkippen-Mentalität einzelner Menschen widerspricht dem Anspruch, den Wald als Erholungsgebiet zu nutzen“, so Halm.
Aufgrund der, mit illegaler Vermüllung verbundenen Gefährdung des Ökosystems Wald, steht das Entsorgen von Gartenabfällen sogar unter Strafe und kann als eine Ordnungswidrigkeit mit einer empfindlichen Geldbuße geahndet werden.
Gartenbesitzerinnen und -besitzer haben in Oberhausen vielfältige kostenfreie Möglichkeiten ihre Grünabfälle zu entsorgen. Mit einem Komposthaufen auf dem eigenen Grundstück haben sie eine ökologische und preiswerte Alternative zum Kunstdünger und unterstützen damit den biologischen Kreislauf im eigenen Garten. Die Entsorgung in der eigenen Biotonne ist eine weitere Möglichkeit, Grünabfälle zu entsorgen. Und abschließend können Grünschnitte und Gartenabfälle von Privatpersonen auch kostenfrei bei den WBO Wirtschaftsbetrieben Oberhausen entsorgt werden.
Informationen dazu liefert die Internetseite https://wbo-online.de.